Patienten mit Diabetes Typ 2 können ihre Blutzuckerwerte mit einer Magen-Operation deutlich senken. Viele Betroffene müssen nach einem entsprechenden Eingriff kein Insulin mehr spritzen. In diesem Ratgeber wollen wir näher auf die Option eingehen.

Diabetes und Folgeerkrankungen bekämpfen

Mit einer Magenverkleinerung lässt sich das Risiko für die typischen Folgeerkrankungen auf ein Minimum reduzieren. Zu den Diabetes-Folgeerkrankungen gehören unter anderem:

  • Schlaganfälle
  • Augenleiden
  • Herzinfarkte
  • Nierenleiden
  • Gefäßerkrankungen

Nach dem Eingriff kann der Magen nur noch kleine Portionen fassen, welche mit einem Glas Wasser vergleichbar sind. Damit die Patienten trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind, müssen diese supplementieren, also Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Außerdem ist eine lebenslange Nachsorge erforderlich. Dabei werden die Blutwerte des Patienten regelmäßig kontrolliert.

Magenverkleinerung wird minimal-invasiv durchgeführt

Um das Übergewicht zu reduzieren und dem Diabetes an den Kragen zu gehen, gibt es zwei mögliche Verfahren der Magenverkleinerung. Bei beiden Varianten handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff. Erfolgt die Behandlung bei einem Schlauchmagen, werden im Rahmen der Magenverkleinerung zwei Drittel entfernt. Der normale Verdauungsmechanismus bleibt bei dieser Variante erhalten. Sobald die Operation erfolgreich durchgeführt wurde, verlieren die Betroffenen massiv an Gewicht. Und das wiederum führt dazu, dass sich auch der Diabetes ausbremsen lässt. Experten vermuten, dass bestimmte Botenstoffe durch die Magenverkleinerung ausgeschaltet werden. Und die Deaktivierung dieser Botenstoffe normalisiert den Zuckerstoffwechsel.

Ein Magenbypass ist besonders effizient

Der Magenbypass stellt eine schnell wirksame und besonders effektive Methode der Magenverkleinerung dar. Zwar ist dieser Eingriff etwas aufwendiger, dafür profitieren Patienten davon auf Dauer am meisten. Der Magen wird dabei extrem verkleinert. Zusätzlich durchtrennen die Ärzte den Dünndarm, welcher sich weiter unten befindet. Der Dünndarm wird dann mittels fester Naht am Magen fixiert. Die aufgenommene Nahrung wird dann über den Bypass, also über eine Umleitung verwertet, wodurch sich die Hormonaktivität im Verdauungstrakt verändert.

Vorteile der Magenverkleinerung in Studien belegt

Aus einer schwedischen Studie geht hervor, dass schwergewichtige Patienten mit einer Magenverkleinerung deutlich stärker an Gewicht verlieren, als es bei klassischen Methoden der Fall ist. Hinzu kommt, dass diese Patienten weniger Schlaganfälle und Herzinfarkte erleiden. Die Zahl dieser Folgeerkrankungen ist laut der Studie um 30 Prozent zurückgegangen. Außerdem zeigte die Studie auf, dass es nach einer Magenverkleinerung zu 50 Prozent weniger Todesfällen kommt. Die operierten Patienten waren auch in puncto Krebserkrankungen, Lebensqualität und Gelenkverschleiß im Vorteil.

Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in Einzelfällen

Inzwischen fordern Experten die sogenannte bariatrische Operation als Regelleistung, welche von den Krankenkassen übernommen werden soll. Und zwar in allen Fällen von starkem Übergewicht. Aktuell verhält es sich so, dass Betroffene auf eine Einzelfallentscheidung angewiesen sind. Das bedeutet, dass die Krankenkassen von Fall zu Fall entscheiden, ob die Kosten übernommen werden oder nicht. Sofern die Krankenkasse eine Kostenübernahme ablehnt, können Betroffene vor das Sozialgericht treten und Klage einreichen. Dieser Schritt kann vor allem bei stark übergewichtigen Personen welche an Diabetes erkrankt sind, helfen die Kostenübernahme durchzusetzen.

Private Krankenkassen sind deutlich kooperativer, wenn es darum geht den Eingriff zu bezahlen. Das liegt daran, dass die OP einschließlich der regelmäßigen Nachuntersuchungen deutlich günstiger ist, als die Behandlung der Folgeerkrankungen, welche sich dank der Magenverkleinerung vermeiden lassen.